Tarifeinigung im Dachdeckerhandwerk: Mehr Lohn und Gehalt
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In der 3. Verhandlungsrunde Anfang November haben sich der Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerk (ZVDH) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf einen Tarifkompromiss verständigt.
Planungssicherheit für drei Jahre
Im Rahmen der Vereinbarung steigen die Löhne und Gehälter
- ab 1. 12. 2024 um 3,8 %,
- ab 1. 10. 2025 um 2,7 %,
- ab 1. 10. 2026 um 3,4 %.
Für die Monate Oktober und November 2024 gelten die bisherigen Löhne und Gehälter weiter (= Nullmonate). Die Einigung ist ein bedeutender Schritt zur Planungssicherheit für die Beschäftigten, Arbeitgeber und Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk.
Mehr Geld für Dachdecker-Azubis
Auch die Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk können sich über mehr Geld freuen: Die Ausbildungsvergütungen werden ebenfalls schrittweise erhöht. Auch hier gibt die dreijährige Laufzeit mehr Planungssicherheit.
Ab 01.12.2024:
1. Ausbildungsjahr: 950,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.100,00 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.370,00 Euro
Ab 01.10.2025:
1. Ausbildungsjahr: 1.000,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.150,00 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.400,00 Euro
Ab 01.10.2026:
1. Ausbildungsjahr: 1.050,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.200,00 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.460,00 Euro
Angleichung beim 13. Monatseinkommen
Ab 2025 wird der Anspruch auf ein 13. Monatseinkommen bundeseinheitlich auf 89 Stunden erhöht, was eine Angleichung zwischen West und Ost bedeutet. Für den Westen ergibt sich eine Anhebung um acht Stunden, für den Osten um 18 Stunden. Der SOKA-Beitragssatz für das 13. Monatseinkommen beträgt ab dem 1. März 2025 bundeseinheitlich 6,2 %.
Grünes Licht für Ausbildungsplattform
Nach Jahren intensiver Verhandlungen über eine webbasierte Ausbildungsplattform, die die Azubis im Dachdeckerhandwerk bei der Bewältigung des Lernstoffs unterstützen soll, hat die IG BAU nun der Umsetzung zugestimmt. Die E-Learning-Plattform wird aus den Beitragsmitteln der SOKA-DACH aufgebaut.
Anspruchsvolle Verhandlungen
ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, erklärt: „Es waren anspruchsvolle Verhandlungen. Um so erfreulicher, dass es in der dritten Runde zu einem Kompromiss kam. Die getroffenen Vereinbarungen bieten den Unternehmen im Dachdeckerhandwerk eine wichtige Planungssicherheit, insbesondere durch die drei Stufen der Lohnerhöhungen. Auch für die Gewinnung neuer Fachkräfte setzen wir mit diesem Tarifabschluss ein starkes Signal: Durch die steigenden Ausbildungsvergütungen bleibt unser Handwerk für junge Menschen attraktiv und wettbewerbsfähig – vor allem im Vergleich zu benachbarten Branchen. Und mit der E-Learning-Plattform zeigen wir uns gut vorbereitet, allen Azubis im Dachdeckerhandwerk die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen.“ Auch das sei ein großer Wettbewerbsvorteil, so der Dachdeckerpräsident.