Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V.
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2025 voraussichtlich mehr Solarstrom als Strom aus Braunkohle

2025 voraussichtlich mehr Solarstrom als Strom aus Braunkohle

Sauberer Solarstrom wird 2025 voraussichtlich die Braunkohle bei der heimischen Stromerzeugung überholen. Davon geht zumindest der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) aus. Schon im Jahr 2024 lag die Braunkohle mit 15,6 Prozent nur knapp vor dem Anteil des Solarstroms (15,6 Prozent) an der gesamten Nettostromerzeugung Deutschlands. Dies geht aus aktuellen Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme hervor.

Auswirkung auf das Klima

Die Wirkung für das Klima ist erheblich: Im letzten Jahr wurden durch den Betrieb der rund fünf Millionen Solarstromsysteme in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes über 50 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden. 2024 installierte die Solarbranche nach Verbandsangaben hierzulande mit 17,5 Gigawatt 14 Prozent mehr Photovoltaik-Leistung als im Jahr 2023. Und für dieses Jahr rechnet der BSW-Solar mit einem Neuanschluss in etwa gleicher Größenordnung.

Nach aktuellen Auswertungen von Zahlen der Bundesnetzagentur und Verbandsschätzungen zu erwartbaren Nachmeldungen sind aktuell Solarsysteme mit einer Gesamtleistung von rund 105 GW in Deutschland in Betrieb. Dachanlagen mit einer Leistung unter 30 kWp (klassisches Heimsegment) erbrachten 2023 rund 7,9 GWp (Gigawattpeak), 2024 sank die Leistung um 15 Prozent auf 6,7 Prozent. Im Bereich der Gewerbedächer (> 30 kWp) konnte die Leistung von 2,9 GWp um 30 Prozent auf 3,8 GWp im Jahr 2024 gesteigert werden. Deutliche Steigerungen gab es auch bei PV-Freiflächenanlagen und Steckersolargeräten.

Gründe für den Rückgang im Heimsegment

Den Rückgang im Heimsegment erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundes verbands Solarwirtschaft mit zwei Sondereffekten: „Während sich die PV-Nachfrage im Eigenheimsegment nach einem Solarboom während der Corona-Pandemie und Energiekrise zuletzt abgekühlt hat und im Jahresverlauf auf noch hohem Niveau stabilisieren könnte, wird sich die Nachfrage nach Steckersolargeräten – sogenannten Balkonkraftwerken – voraussichtlich 2025 erneut verdoppeln.“  Im Jahr 2030 sollen nach Plänen der Bundesregierung 215 Gigawatt solare Erzeugungsleistung in Deutschland in Betrieb sein.

Ausbau der Speicherkapazität

Damit Solaranlagen ihr volles Potenzial entfalten können und sich gleichzeitig möglichst netzdienlich verhalten, begrüßt der BSW-Solar das Vorhaben der neuen Bundesregierung, neben der Solarenergie auch die Speicherkapazitäten weiter ausbauen zu wollen. Dafür sei der Abbau weiterer Marktbarrieren dringend erforderlich.

Hohe Akzeptanz für Solartechnik

Auch wenn die Zahlen im Heimsegment leicht gesunken sind, sei die Akzeptanz für Photovoltaik-Anlagen in der Bevölkerung unverändert hoch. Laut einer Umfrage seien 6 von 10 Hausbesitzer*innen an Photovoltaik interessiert und jeder achte plane eine Anschaffung noch in diesem Jahr, so der BSW-Solar. Im Februar 2025 wurden laut Bundesnetzagentur (BNetzA) PV-Anlagen mit einer Leistung von 1.535 Megawatt (MW) zugebaut. Davon entfielen 402 MW auf Gebäudesolaranlagen. Die Freiflächen kamen auf 967 MW, sonstige Anlagen auf 5 MW und Balkonsolarkraftwerke auf 24,2 MW. Auf Bundsesländerebene liege Bayern beim PV-Ausbau im bisherigen Jahresverlauf vor Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Niedersachsen, so die Bundesnetzagentur. Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland 2024 mit 100,5 GW installierter PV-Gesamtleistung auf Platz 4, nach China, den USA und Indien. Damit konnte Deutschland im Vergleich zum Jahr 2023 einen Rang aufsteigen. Prognosen gehen weltweit von bis zu 655 Gigawatt an neuer Photovoltaik-Leistung aus. Dies wäre ein Zuwachs von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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