Neuer Baustellen-Leitfaden für den Umgang mit EPS
EPS-Hartschaum wird auf unzähligen Baustellen als Wärmedämmung eingebaut. Da es bei der Verwendung, dem Zurechtschneiden und dem Transport auf der Baustelle zu Umwelteinträgen von EPS-Partikeln kommen kann, hat der Industrieverband Hartschaum (IVH) einen Leitfaden zum sicheren und nachhaltigen Umgang mit EPS-Dämmstoffen auf Baustellen herausgegeben.
Richtiger Umgang auf der Baustelle
Der neue Leitfaden gibt Hinweise zum umweltgerechten Umgang mit den EPS-Bauprodukten beim Transport, Lagern und Zuschneiden. Zudem werden einige verarbeitungstechnische Hinweise wie Verlege-Empfehlungen gegeben, da eine nicht fachgerechte Verarbeitung des Dämmstoffs ebenfalls zu Umweltbeeinflussungen durch Schäden mit Rückbaufolgen führen kann. Bei allen Varianten gilt es, mechanische Beschädigungen zu vermeiden.
Umweltschutz durch richtigen Zuschnitt
Für einen fachgerechten Zuschnitt empfehlen die EPS-Hersteller „Heißdraht-Schneidegeräte“ oder sogenannte „heiße Klingen“ zu verwenden. Denn die Polystyrol-Partikel werden hierbei wieder verschweißt – es entsteht kein Umwelteintrag. Zuschnitte mit feingezahnten Sägen und einer entsprechenden Absaugung sind alternativ möglich. Ungeeignet sind alle Varianten von Kettensägen und anderen grob gezahnten Sägen. Diese Sägen zerreißen die EPS-Struktur und setzen grobe EPS-Partikel frei.
Recycling durch Industrie und Handwerk
Die EPS-verarbeitenden Unternehmen, wie z.B. Dachdeckerbetriebe, nehmen eine Schlüsselrolle im EPS-Recycling ein. Nur wenn Abbruchabfälle und vor allem Baustellenverschnitt tatsächlich einem Recycling zugeführt werden, schließt sich der Kreislauf von EPS Cycle. Gleichzeitig ist ein sorgfältiger Umgang mit den Dämmstoffprodukten auf der Baustelle sehr wichtig. Dadurch können unnötige Abfälle, Umwelteinträge etc. vermieden werden.
Abbruch oder Verschnitt
EPS aus dem Abbruch oder Rückbau, welches vor 2015 produziert wurde, enthält das Flammschutzmittel HBCD. Dieses EPS konnte bisher nur thermisch verwertet werden, mit PS-Loop kann aus dem HBCD-haltigen EPS neuer Polystyrol-Rohstoff gewonnen werden – bei gleichzeitiger Gewinnung des im HBCD enthaltenen Brom, das wiederum zur Herstellung alternativer Flammschutzmittel von Nutzen ist. Inzwischen haben drei IVH-Mitglieds-unternehmen ein eigenständiges Unternehmen gegründet, um diese Recyclingmöglichkeit weiter im Markt zu etablieren. Reste aus Verschnitt werden von den Herstellern ebenfalls zurückgenommen und anschließend dem Kreislauf wieder zugeführt.
Der Leitfaden kann unter diesem Link heruntergeladen werden -> EPS-Leitfaden