Sonnige Zeiten für Firmen- und Wohngebäude
Im vergangenen Jahr erzielten die Akteure der heimischen Solarwirtschaft mit dem Absatz von über einer Millionen Solar- und rund 575.000 Speichersystemen einen Umsatz in Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Dies geht aus Daten des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) hervor. Nach einer Verdoppelung des deutschen Solarmarktes im Jahr 2023 rechnet der BSW-Solar auch für 2024 mit weiterem Marktwachstum. Die neu installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen werde in diesem Jahr voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich wachsen und damit erneut die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung einlösen. Für die ersten vier Monate dieses Jahres hat die Bundesnetzagentur bereits eine neu in Betrieb genommene Solarstromleistung in Höhe von über fünf Gigawatt registriert – das entspricht einem Zuwachs in Höhe von rund 35 Prozent gegenüber dem Meldezeitraum des Vorjahres.
Deutliche Zunahme der PV-Leistung auf Gewerbedächern
Nachdem sich die neu installierte Leistung auf Deutschlands Eigenheimdächern in den letzten fünf Jahren nach Berechnungen des BSW-Solar verzehnfacht hat, setzen jetzt verstärkt Unternehmen auf eine solare Elektrifizierung ihrer Firmendächer und investieren in Gewerbespeicher. Auch die Errichtung ebenerdig errichteter Solarparks nimmt immer weiter an Fahrt auf. In den ersten vier Monaten 2024 wuchs die neu installierte PV-Leistung bei Gewerbedächern um 81 Prozent und bei Solarkraftwerken auf Freiflächen um 74 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Analysezeitraum im Vorjahr. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Anteil der Photovoltaik am heimischen Stromverbrauch von 12 Prozent auf rund 25 Prozent zu steigern. Vereinfacht werden dürfte dies durch das im Mai 2024 in Kraft getretene „Solarpaket“ der Bundesregierung. Unter anderem wurden der Zugang zum Spannungsnetz und zu geeigneten Standortflächen vereinfacht.
Anteil von Photovoltaik an der Stromerzeugung nimmt zu
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stammte die im 1. Quartal 2024 in Deutschland erzeugte elektrische Energie zu 58,4 Prozent aus erneuerbaren Quellen (1. Quartal 2023: 48,5 Prozent). Dies war der höchste Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien für ein 1. Quartal seit Beginn der Erhebung. Demgegenüber ging die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern um 25,4 Prozent auf einen Anteil von 41,6 Prozent an der inländischen Stromproduktion zurück. Den größten absoluten Anstieg bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien verzeichnete die Windkraft mit einem Plus von 5,0 Milliarden Kilowattstunden (+12,0 Prozent). Im 1. Quartal 2024 stammten 46,8 Milliarden Kilowattstunden und damit 38,5 Prozent des gesamten inländisch produzierten Stroms aus Windkraft. Damit war die Windkraft wie bereits im 1. Quartal 2023 (31,8 Prozent) unter allen Energieträgern die wichtigste Energiequelle. Am zweitgrößten war der absolute Anstieg mit 1,4 Milliarden Kilowattstunden bei der Stromerzeugung aus Photovoltaik (+21,0 Prozent). Insgesamt wurden 8,1 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Photovoltaik erzeugt, das waren 6,6 Prozent der Stromproduktion.
Deutschland bei PV-Leistung im Länder-Ranking weltweit auf 4. Platz
Mit der neu installierten Photovoltaik-Leistung ist Deutschland laut Daten von SolarPower Europe im vergangenen Jahr im Ländervergleich von Platz sechs auf Platz vier vorgerückt, nach China, den USA und Brasilien.