KfW-Energiewende-Barometer 2023
Gerade ist das aktuelle KfW-Energiewendebarometer 2023 erschienen. Die gute Nachricht ist: Neun von zehn Haushalten stehen hinter der Energiewende und 13 Millionen Haushalte nutzen bereits Energiewende-Technologien. Am häufigsten kommen dabei Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Solarthermie zum Einsatz. Dabei spielt der Kostendruck bei Wärme und Strom eine große Rolle, den laut Studie 60 % der Haushalte spüren. Die haushaltsrepräsentative Befragung für das Barometer lief von Dezember 2022 bis April 2023.
Auswirkungen des Klimawandels spürbar
Die Menschen in Deutschland spüren auch in diesem Jahr die Auswirkungen des Klimawandels durch Temperaturrekorde, Hitze- und Dürreperioden und Extremwetterereignisse. Zugleich verdeutlichen die geopolitischen Entwicklungen der letzten eineinhalb Jahre, wie riskant eine einseitige fossile Energieversorgung nicht nur für das Ziel der Klimaneutralität, sondern auch für die Energieversorgungssicherheit ist. Gestiegene Energiepreise machen dabei einerseits energetische Maßnahmen attraktiver, schränken andererseits aber auch die Investitionsspielräume der Menschen ein. Vor diesem Hintergrund stimmen die Ergebnisse von KfW Research zuversichtlich: Neun von zehn Haushalten stehen weiter hinter dem Projekt Energiewende. Trotz der Herausforderungen und Unsicherheiten des vergangenen Jahres genießt sie damit weiterhin überaus hohen Rückhalt in der Bevölkerung.
Mehr Haushalte sind Energiewender
Die Nutzung von Energiewendetechnologien hat sich binnen Jahresfrist ausgeweitet. Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland ist bereits ein „Energiewender“ und nutzt mindestens eine entsprechende Technologie. In absoluten Zahlen sind das rund 13 Millionen Haushalte und damit 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr.
Photovoltaik ist führend
Am häufigsten genutzt werden aktuell Photovoltaikanlagen (12 %; Vorjahr: 9 %), Wärmepumpen und Solarthermieanlagen (je 10%; Vorjahr 9 % bzw. 10 %). Die Anschaffung einer Energiewendetechnologie im laufenden Jahr haben sich 7 % der Haushalte vorgenommen. Am häufigsten sind dabei PV-Anlagen (7 %) und Batteriespeicher (6 %) geplant.
Wirtschaftliche Gründe sind größtes Hindernis
Fragt man nach den Hindernissen für die Umsetzung einer Energiewendemaßnahme, so werden am häufigsten wirtschaftliche Gründe genannt. 41 % der Immobilieneigentümer geben an, sich die Investition nicht leisten zu können (diese Daten werden nicht jährlich erhoben, Vorwert 2021: 29 %) Der Anstieg dieses Sanierungshemmnisses zeigt sich über verschiedene Maßnahmen hinweg – von der Dämmung über den Einbau von Fenstern bis hin zur Anschaffung einer PV-Anlage. Die Vermutung, dass sich die Investition nicht lohne, nennen 39 % als Hindernis. Auf Rang 3 rangiert mit 27 % die mangelnde Verfügbarkeit von Handwerkern.
Energetische Sanierung steht auf dem Plan
Viele Eigentümer ziehen eine energetische Sanierung in Erwägung. Fast ein Drittel gab an, darüber nachzudenken. Unter den Mietern haben 13 % der Haushalte ihre Vermieter auf eine energetische Verbesserung der Immobilie angesprochen. Und fast zwei Drittel der befragten privaten Vermieter (64 %) sehen auch selbst aktuell oder in den kommenden 10 Jahren einen Sanierungsbedarf bei ihrer vermieteten Immobilie. Immerhin 26 % dieser Vermieter mit Handlungsbedarf gaben sogar an, bereits für das laufende Jahr Dämmmaßnahmen oder den Austausch der Heizung zu planen.
Zur Studie: https://bit.ly/KFW-Research-2023