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Cybergefahren für Handwerksbetriebe

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ChatGPT im Handwerk einsetzen

ChatGPT im Handwerk einsetzen

Das Thema Künstliche Intelligenz – kurz KI – ist in aller Munde, vor allem seit das Unternehmen OpenAI seinen Chatbot ChatGPT veröffentlicht hat. Der interaktive Agent kann komplizierte Sachverhalte einfach erklären und sprachlich perfekte Texte formulieren, allerdings kann er nicht zwischen wahren und falschen Aussagen unterscheiden. Viele der Texte lesen sich daher zwar gut, halten einem Faktencheck aber nicht Stand. Trotzdem sollten sich auch Handwerksbetriebe damit beschäftigen, denn das Handwerk kann vom Einsatz Künstlicher Intelligenz profitieren.

ChatGPT in der betrieblichen Praxis

KI-Software kann zum Beispiel für die Sachbearbeitung im Betrieb eingesetzt werden oder die Lagerhaltung optimieren. Auf Betriebs-Webseiten kann ein Chatbot erste Kundenfragen abfangen und automatisiert beantworten. Zudem sagt KI Kundenverhalten voraus und analysiert Prozesse und Abläufe. Das mag für viele nach Zukunftsmusik klingen. Aber letztendlich ist KI eine Methode, mittels derer in großen Datenmengen Muster erkannt werden.

Texten mit KI

So kann ChatGPT auch konkret beim Erstellen von Texten helfen, denn nicht jedem fällt das Formulieren leicht. Das können Anschreiben an Kunden, Marketingaktionen, Pressemitteilungen, Posts für Social-Media-Kanäle oder betriebliche Bekanntmachungen für Mitarbeitende sein. Und für Webseiten ist Suchmaschinenoptimierung (SEO) dank KI auch kein Hexenwerk mehr, denn ChatGPT identifiziert im Text enthaltene Keywords und macht Vorschläge zur SEO-Optimierung. Dank der Fähigkeit des Chatbots, natürliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten, kann KI zudem als persönlicher Assistent für Handwerksunternehmen dienen und bei der Planung von Projekten unterstützen oder bei der Suche nach spezifischen Produkten oder Materialien helfen.

Gefahren und Grenzen

Gerade in der Ausbildung sind neue Fertigkeiten gefragt, denn Ausbilder:innen müssen beispielsweise die Texte ihrer Azubis kritisch betrachten: Sind schriftliche Ausführungen wirklich selbst erstellt oder hat KI nachgeholfen? Es ist gar nicht so einfach, hier direkt Unterschiede festzustellen. Es ist daher sinnvoll, Inhalte mündlich nochmal abzufragen, also zusätzliche Prüfroutinen einzuführen. Generell müssen KI-generierte Texte einem Faktencheck unterzogen werden. ChatGPT formt gut klingende Sätze nach einem Wahrscheinlichkeitsprinzip und durch Auswertung riesiger Datenmengen. So werden Antworten generiert, die plausibel erscheinen, aber sachlich völlig falsch sein können. Bei komplexeren Themen wird schnell deutlich, dass auch eine KI an ihre Grenzen kommt, so zum Beispiel, wenn nach dem Nullsteuersatz für PV-Anlagen gefragt wird. Hier sind die Antworten wenig hilfreich, da nur sehr allgemein und überwiegend im Konjunktiv geantwortet wird, zum Beispiel: „Die steuerlichen Aspekte können komplex sein, insbesondere wenn es um den Nullsteuersatz für Photovoltaik-Anlagen geht. Es könnte hilfreich sein, einen Steuerberater oder eine andere professionelle Fachkraft hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass du alle erforderlichen Schritte korrekt durchführst.“

Beispiele für ChatGPT im Handwerk

Wer die Anwendung selbst testen möchte, kann diese über https://chat.openai.com öffnen. Nach einer kurzen Registrierung kann sofort gestartet und erste Fragen eingegeben werden. Wer noch Ideen sucht, findet Antworten im Erklärfilm des Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk. Hier wird anhand zahlreicher Praxisbeispiele gezeigt, welche Themen sich für KI im Handwerk eignen. 

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